VERANSTALTUNGS-RÜCKBLICK
OKTOBER 2005
HISTORISCHER RUNDGANG MIT DIRK SCHULZ
Edmundsthal-Siemerswalde: Ein Stück Hamburg in Geesthacht
Fotos: Geschichtsverein Geesthacht
1896 stiftete der Reeder Edmund Siemers die Lungenheilanstalt Edmundsthal-Siemerswalde für mittellose Tuberkulose-Kranke aus Hamburg. Im geschützten Talkessel oberhalb Geesthachts wurden sie umsonst und mit ungewöhnlicher Therapie behandelt: Der langjährige Direktor und Arzt Dr. Johannes Ritter verordnete den Patienten auch Liegekuren und Spaziergänge. Im 1899 eröffneten Thekla-Haus – Siemers hatte die bauten nach seinen Kindern benannt – gab es elektrisches Licht und eine Zentralheizung, gänzlich neu in Geesthacht. Die heute unter Denkmalschautz stehenden Gebäude hat der renommierte Hamburger Architekt Martin haller entworfen. Grundstücke und Bauten sind bis heute im Besitz der Hansestadt – ein Stück Hamburg in Geesthacht.
Dirk Schulz, Redakteur der Lauenburgischen Landeszeitung und Mitglied des Geschichtsvereins, führte rund 40 Interessierte durch das Edmundsthal, inklusive einer Klettertour zum gut versteckten Aussichtsturm der Heilanstalt. Auch die heutigen Kliniken und pädagogischen Einrichtungen waren Teil der spannenden Führung.
Die folgende Bildgalerie zeigt einige Ansichtskarten der Lungenheilanstalt Edmundsthal-Siemerswalde aus dem Archiv des Geschichtsvereins.
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GALERIE FOLGT IN KÜRZE
SEPTEMBER 2025
AUSSTELLUNG IM GEESTHACHTMUSEUM!
Flucht und Migration in Geesthacht 1945 - 2025
80 Jahre Ankommen, Leben und Mitgestalten
Migration ist Teil der Geschichte Geesthachts. 1945 kamen viele Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten in die Region – oft mittellos, entwurzelt und auf der Suche nach einem neuen Zuhause. In den folgenden Jahrzehnten folgten „Gastarbeiter“ aus Südeuropa, Spätaussiedler, Kriegsflüchtlinge vom Balkan, Schutzsuchende aus Syrien oder der Ukraine sowie Menschen, die aus beruflichen Gründen nach Geesthacht kamen. Bei der Ausstellung im GeesthachtMuseum! konnten die Besucher und Besucherinnen vor allem persönliche Geschichten erleben – vom mühsamen Start in Schule oder Beruf bis hin zur Verwurzelung in unserer Stadt.
In Kooperation mit der AWO Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Schleswig Holstein e.V.
Wir danken unseren Interviewpartnern und Interviewpartnerinnen für ihre Offenheit.
Dies sind Zitate aus den Interviews, die Sie auf den Plakaten in der Bildergalerie finden:
Waltraud aus Pommern, seit 1946 in Geesthacht: „… dass nie wieder Krieg kommt.“
Maria aus Spanien, seit 1963 in Geesthacht: „Die Bürokratie müsste für ausländische Mitbürger in vielen Dingen leichter gemacht werden.“
Adam aus Polen, seit 1989 in Geesthacht: „Ich finde es schade, dass es selbst heute noch die klassischen Vorurteile gegen Polen gibt.“
Awa aus Kamerun, seit 2002 in Geesthacht: „Ohne richtige Papiere ist man hier ein Niemand und verloren.“
Anya aus Mexiko, seit 2004 in Geesthacht: „Ich wünsche mir mehr Neugierde und Freundlichkeit Fremden gegenüber.“
Adwoa aus Ghana, seit 2009 in Geesthacht: „Es ist ein hartes Leben mit viel Verantwortung, aber dafür ist man frei und unabhängig – auch als Frau.“
Maria aus Bulgarien, seit 2009 in Geesthacht: „Ich fühle mich manchmal wie ein getakteter Roboter.“
Wafaa aus Irak, seit 2009 in Geesthacht: „Ich fühle mich hier sicher. Ich mag die Ruhe der Kleinstadt und die Nähe zur Natur.“
Fatima aus Afghanistan, seit 2012 in G.: „Ich möchte Zugezogene bei der Integration unterstützen und damit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“
Ahmad aus Syrien, seit 2014 in Geesthacht: „Wir sollten alle Respekt voreinander haben und uns so akzeptieren, wie wir sind.“
Fatima aus Marokko, seit 2016 in Geesthacht: „Ich bin weder Marokkanerin noch Deutsche. Ich bin eine neue Persönlichkeit.“
B., Flüchtlingshilfe e.V.: „Es müsste im Alltag mehr Respekt und Zeit für Mitmenschlichkeit geben, einfach mehr Geduld auf beiden Seiten.“
Z., Flüchtlingshilfe e.V. über Ehrenamtliche: „Wir sind eine tolle Gruppe und ziehen alle an einem Strang.“
Die Bildergalerie zeigt die Ausstellungsplakate.
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Die Fotos zeigen die Ausstellungseröffnung am 21.09.2025 mit einer Einführung von Martin Pommerening, 1. Vorsitzender des Heimatbund und Geschichtsvereins Bezirksgruppe Geesthacht

















